[Projekt] Ausflugsraumschiff

  • Gestern Abend war es soweit:


    Den neuen Auspuff montiert, die Räder mit neuen Reifen montiert, Flüssigkeiten aufgefüllt, und


    BÄM!


    Er sprang recht schnell an und lief ruhig. Gleichzeitig haben wir noch der Wandler gespült.


    Danach sollte er noch weiter warm laufen, bis das Thermostat öffnet, damit auch das Kühlsystem vollständig entlüftet ist.


    Doch dann änderte sich das Motorengeräusch, wurde lauter und hatte plötzlich ein metallenes Klackern. Gleichzeitig wurde aus dem Auspuff eine Nebelmaschine ;(


    Damit ist die Anmeldung und die HU erstmal verschoben auf Unbekannt.


    Bei der "Fahrt" (aus dem Gebäude raus und auf der anderen Seite wieder rein) von der Bühne zum Standplatz hatte das Fahrzeug dann noch Probleme mit dem Vorwärtsgängen, aber da schätze ich einfach mal, dass der Ölstand vom Getriebe nicht ganz stimmt.
    Kann man im kalten überhaupt den Füllstand beurteilen?


    Ich bin gerade ganz schön deprimiert, was das gesamte Projekt an geht. Auf der anderen Seite, ist es mir lieber, dass das jetzt passiert, in der Werkstatt, als unterwegs am Straßenrand mit 4 Mitfahrern auf dem Weg in den Urlaub..

  • Oh oh, das ist aber eine unerfreuliche Wendung ;(


    Das Wasser wurde aber durch den Kühler aufgefüllt, nicht durch den Ausgleichsbehälter, ja?


    Dass ein Voyager mal gut qualmt ist nicht ungewöhnlich, je nach Temperatur.


    War das Klackern denn Drehzahlabhängig? Ich tippe mal auf Hydros die lange kein Öl hatten.


    Öldruck war da?



    Kann man im kalten überhaupt den Füllstand beurteilen?

    Nein kann man nicht. Es ist aber völlig normal dass nach einem Ölwechsel mal ein Gang nicht geht. Das dauert etwas, bis das Öl überall wieder hingedrückt wurde im Getriebe.



    Auf der anderen Seite, ist es mir lieber, dass das jetzt passiert, in der Werkstatt, als unterwegs am Straßenrand mit 4 Mitfahrern auf dem Weg in den Urlaub..

    Ja definitiv, lieber jetzt als auf der Straße!


    Nicht entmutigen lassen, das wird!


    Edit: Wie klingt der Motor jetzt wenn du ihn anlässt?

    Ich heiße nicht Wolfram, das ist nur mein Nickname.


    "Bestandener TÜV beim ersten Versuch bringt Unglück"

  • Das Wasser wurde über den Kühler per Unterdruck befüllt. Anschließend wurde noch der Ausgleichsbehälter gefüllt. ca 8-10 Liter wurden eingefüllt.


    Das Geräusch war Drehzahlabhängig, vielleicht fahre ich heute nochmal raus und mache ein Video von dem Geräusch.


    Mein Plan ist jetzt wie folgt: Zündkerzen ausbauen und Kompression messen, evtl noch ein Brennraumendoskop organisieren um zu sehen, ob es wirklich die ZKD ist oder was anderes.
    Für die Kompressionsmessung: Kann mir jemand die passenden Sicherungen für die Zündung und die Benzinpumpe nennen?


    Habe schon überlegt, ob die Metalldichtung der Ansaugbrücke nicht richtig sitzt und daher das Wasser Richtung Motor gelangt. Aber da würde ich es als wahrscheinlicher sehen, dass ich es im Motoröl habe, statt im Brennraum oder?
    Die Dichtung war natürlich neu (von FelPro) und auch wie im Handbuch beschrieben, wurden die Ecken mit Silikondichtung eingeklebt und es hatte mehrere Tage Zeit abzubinden.

  • Das mit dem Kühlwasser klingt gut, das dürfte es nicht sein.


    der Plan klingt gut.
    Ein Schaden besagter Dichtung äußert sich in Weißem Nebel, aber eigentlich nicht im mechanischen Klappern (es sei dann Wasser läuft in den Nockenwellentrieb).
    Weißen Rauch hab ich bei genau dem Fehlerbild schon mal erlebt. Wasser im Öl war da nicht der Fall.
    Mhhh klingt garnicht mal so verkehrt deine Idee..


    Die Sicherung im Motorraum in der Box nennt sich ASD Relais, damit legst du Pumpe, Injektoren und Zündspule lahm.
    Ich kann dir jetzt grade leider nicht genau sagen welche es ist.. :(

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  • Na da werd ich mich mal nach dem Urlaub da mal weiter voran tasten. Vielleicht muss ich ja doch noch keine ZKD wechseln.


    Danke für die Info mit dem Relais, das werd ich schon finden :)


    Denkst du ich kann die Metalldichtung nochmal verwenden, oder soll ich schonmal eine neue bestellen?

  • Am Wochenende war ich wieder in der Werkstatt und bin der "Nebelmaschine" auf die Spur gegangen.


    Als erstes habe ich im unveränderten Zustand angefangen die Kompression zu messen.
    Eigentlich macht man das mit warmen Motor, aber ich wollte ihn nicht unnötig quälen.
    Auf der vorderen Bank hatte ich 140psi-145psi-145psi also ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis.
    Es ist mir ein bisschen ein Rätsel, wie ich an die hintere Bank mit eingebauter Ansaugbrücke kommen soll, also hab ich es erstmal gelassen und begonnen die ASB wieder zu demontieren, in der Hoffnung, dass ich wirklich etwas an der Metalldichtung finde.
    Und siehe da, ich glaube sie war es wirklich. Die Fotos sind leider nicht ganz so gut geworden, aber für mich sieht es so aus, als sei der Gummiteil der Dichtung verzogen wurden.

    Wie das passiert ist kann ich mir auch nicht so recht erklären, habt ihr eine Idee?
    Ich werde die Dichtung wohl neu bestellen, habe bei Ebay gesehen, dass Bossert noch Originalteile für 30€ anbietet.

  • Juhu es es geht weiter


    mhh gute frage was da passiert ist, das Gummiteil dichtet allerdings nicht gegen Wasser ab, sondern gegen Öl was unten aus dem Nockenwellentrieb hochplätschert.
    Aber dass an den äußeren Teilen das Wasser in die Ansaugen durchdrücken kann ist mir auch schon passiert.
    Drehmoment und Anzugsreihenfolge wurde beachtet? Die Köpfe sollten vielleicht nochmal penibel gereinigt werden und alle Rückstände müssen weg.


    Die Kompression kannst du doch auch jetzt noch messen, jetzt kommt man ja dran an die Zündkerzen.

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  • Ja die Reihenfolge und Drehmomente wurden penibel eingehalten. Ich habe nur ein leichtes Problem mit meinen Drehmomentschlüsseln: Nr1 geht von 4-20Nm und Nr.2 von 20-60Nm und bekanntlich sind die Schlüssel ja am Beginn und Ende am "ungenauesten"... :|


    Und natürlich werden die Dichtungsreste nochmal entfernt und ich kann auch nochmal probieren die Dichtfläche der Brücke und der Köpfe nochmal etwas zu polieren.


    Kompression des hinteren Blocks werde ich wohl am Mittwoch messen können, da bin ich wieder draußen.

  • Gestern habe ich die hintere Bank gemessen, auch die zeigt Werte im Normbereich(140-145psi)!
    Ich habe auch nochmal die Gewinde im Zylinderkopf und die der Schrauben nachgeschnitten. Es kam nur Dreck und Rost-Brösel heraus und nun kann ich die Schrauben schön leicht eindrehen.


    Ach und noch eine Frage: Wie dichtet der Temperatursensor neben dem Thermostat? Nur über das Gewinde, oder wird der eingeklebt? Beim Ausschrauben habe ich das nicht richtig erkannt, ob es einfach Gammel war oder Reste einer Dichtmasse oder Schraubensicherung.
    Ich würde den letzten Gewindegang einfach mit mittelfester Schraubensicherung bestreichen und gut.
    Bei meiner vorherigen Montage hatte ich ihn einfach an Ort und Stelle gelassen, was aber das Einschrauben der Brückenschrauben unnötig erschwert hat.


    So alles gut geht, kommt heute die neue Dichtung und ein Drehmomentschlüssel für 12-60Nm..
    Ich bin soo gespannt, ob ich damit das Problem gelöst bekomme.

  • Soweit ich weiß ist der Wassertemperatursensor über sein konisches Gewinde abgesichert, deswegen ist das Drehmoment für den auch Relevant damit man den nicht zu weit dreht und im Schlimmsten fall was reißt.
    Der Schraubensicherungslack wird's sonst auch dicht machen :thumbup:

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  • Es ging weiter;


    Der Motor ist mit neuer Dichtung bestückt und Ansaugbrücke usw ist auch wieder drauf.
    Nun fehlt nur noch der Schaltplan für den KLR und dann kann wieder getestet werden..


    In der Zwischenzeit habe ich mich dem Problem des Fahrersitzes angenommen.


    Keine Ahnung, was da mal passiert ist...


    Es stellte sich heraus, dass an dem Gestell schonmal kräftig herum gekleckst wurde, das werde ich bei gelegenheit mal tauschen, da kann man ja Nachts nicht ruhig schlafen, so schlimm, wie das aussieht 8o


    Außerdem war noch ein hinteres Scharnier der Verstellung weggebrochen, das konnte gerichtet und geschweißt werden.




    Bei der Gelegenheit wurden gleich alle Flusen von den Gelenken und Spindeln entfernt und mit einer Kriechschmierung neu geölt.

  • Weiter gehts:


    gestern wurde mit der neuen Dichtung der Motor mal wieder gestartet.


    Der Nebel ist weniger geworden, aber das komische Geräusch ist geblieben ;(


    Hat da jemand eine Idee, was es sein könnte?


    Ich habe mal zwei Videos gemacht.


    Video 1


    Video 2



    Das zweite Video wurde unter dem Fahrzeug in der Nähe der Ölwanne, am Übergang zum Getriebe aufgenommen.


    Ich würde sagen, dass das Geräusch ziemlich eindeutig dort her kommt.



    Leider wird der Motor so laut, wenn man Gas gibt, dass ich nicht eindeutig sagen kann, ob das Geräusch drehzahlabhängig ist.



    So nun bin ich wirklich etwas ratlos, wie ich weiter machen soll...


    Nochmal die Ölwanne ab machen und schauen, ob es ein KW-Lager erwischt hat?


    Allerdings meine ich, dass ein KW-Schaden anders klingt, hatte ich schon bei einem anderen Fahrzeug...

  • Hey, na immerhin ist der rauch weg.


    Aber das video hört sich echt nicht prickelnd an, ich würde mal die Ölwanne abschrauben und gucken das da so Phase ist und dann weiterschauen.

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  • Gibts denn noch irgendwas zwischen Motor und Getriebe, was den Klang verursachen könnte?


    Ich scheue mich gerade ein wenig wieder die Ölwanne abzureißen, wenn das Geräusch dort nicht her kommt..
    Ich weiß aber auch das es mit der Ferndiagnose recht schwierig ist und manchmal auch dem Glaskugel lesen gleich kommt..

  • Also dazwischen sind eigentlich nur der wandler, sonst nichts. Schau doch mal ob sich das Geräusch verändert wenn du die Gänge durchschaltest.
    Ansonsten vielleicht mal das Handy aufnehmen lassen und mit der Drehzahl spielen.


    Ich hatte sowas noch nicht, aber ich würde mal echt auf kurbelwellenlager tippen ?(

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  • So hier wurde ja schon länger nix mehr geschrieben, es hat sich aber trotzdem viel getan!


    Die Zylinderköpfe wurden demontiert und dank dem Kontakt eines freundlichen Forenmitgliedes sachkundig Instand gesetzt.
    Mittlerweile sind die Köpfe auch schon wieder bei mir angekommen.


    Ich habe in der Zwischenzeit sowohl die Dichtflächen, als auch die Kolben sauber geputzt.


    Außerdem habe ich die Chance gleich genutzt, um noch die Wasserpumpe zu tauschen.
    Allerdings sieht der Gussring im inneren sehr komisch aus.. bitte sagt mir, dass das normal ist :/


  • Das sieht aus als hätte die Karre lange mit falschem/keinem Frostschutzmittel verbracht.
    Die Köpfe haben ja ähnliche Spuren gezeigt.


    Ich würde das ganze mit G48 befüllen und destilliertem Wasser, dann passiert da auch nix mehr.


    Bei der ganz groben Struktur bin ich mir aber nicht sicher, ob das nicht auch einfach schlecht produziert sein könnte, bei meinem Bild gibt es auch grobe Poren im Metall.


    So lange das ganze Dicht ist und durch gescheiten Frostschutz nicht schlimmer wird, würde ich mir da keine Gedanken machen :thumbup:

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  • Unglaublich, aber es ging weiter^^

    Nachdem nun alles wieder zusammen gebaut ist, habe ich heute versucht den Karren zu starten.

    Leider musste ich dann abbrechen, da die Benzinrohre, in denen die Einspritzdüsen sitzen, am Übergang von Bank 1 zu 2 so extrem undicht waren, dass der Sprit bereits auf den Boden lief, obwohl ich schon einen Lappen unter die Stelle gelegt hatte...

    Ich hoffe mal, dass die nur bisschen quellen müssen, weil jetzt so lange kein Benzin drinnen war oder?

  • Mist, dann ist dein Rail leider tot.

    An der Stelle ist das Rail verpresst, innen drin sind O-ringe.

    Das ist nicht reparierbar.

    Das passiert leider gerne mal, mir selbst schon 3 mal..


    Aber wir haben in der Werkstatt eine günstige Lösung dafür erarbeitet um das Rail umzubauen, was diesen Fehler beseitigt, ist nur noch nicht montiert.


    Ich mach morgen Fotos!

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